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Neumarkt,

Ausbildung: Einsatznachsorge

Einsatznachsorge/ Einsätze mit hoher psychischer Belastung

Lichtmastanhänger (Foto: K.Sommer)

Wie jedes Jahr im Herbst trafen sich auch heuer die Neumarkter THW-Einsatzkräfte zum Ausbildungsdienst mit dem Thema "Einsatznachsorge/ Einsätze mit hoher psychischer Belastung". Viele stellten sich auf einen entspannten Abend im Ausbildungsraum mit Vortrag und Präsentation ein. Die Ausbilder Tobias Klesel und Norbert Dennerlein hatten jedoch andere Pläne.

Um das Thema bestmöglich einzuleiten stand an erster Stelle eine scheinbar normale Einsatzübung. Per Funk erfolgte die Alarmierung: „Verkehrsunfall mit verletzten Personen. Unbekannte Flüssigkeit tritt aus.“ Nach wenigen Minuten war die Einsatzstelle erreicht. Ein PKW, eine Frau, ein Kleinkind und ein Kanister mit Gefahrgut waren zu sehen. Außerdem ein aufgebrachter Zeuge, ebenfalls THW-Helfer, der den Unfallwagen beim Joggen entdeckt und seine Kameraden verständigt hatte.

Zunächst wurde die Unfallstelle erkundet und festgestellt, dass Atemschutz notwendig war. Zwei Trupps rüsteten sich daraufhin mit schwerem Gerät aus. Gestört wurden sie immer wieder vom Zeugen, der zur Eile drängte und immer wieder versuchte jemanden mit zum Unfallwagen zu zerren. Der Zeuge hielt nicht nur die ATS-Trupps auf Trab, auch bei den Helfern, die mit dem Lichtmast für die nötige Helligkeit sorgten, sorgte er für Durcheinander. Man versuchte den sichtlich unter Schock stehenden Zeugen von der Unfallstelle fernzuhalten und ihn bestmöglich zu beruhigen. Sicherlich tat die erfolgreiche Rettung von Kind und der Frau ihr Übriges.

Zurück am Standort wurde umgehend die Einsatzbereitschaft wieder hergestellt. Denn der nächste Einsatz kommt bestimmt.

Nach solch belastenden Einsätzen stehen den Führungskräften verschiendenste Möglichkeiten zur Verfügung um mit der Mannschaft stark emotionale Ereignisse besser verarbeiten zu können. Da jeder Mensch mit Stress und psychischer Belastung anders umgeht können sich Reaktionen bei den Einsatzkräften auf verschiendenste Weise daarstellen.

Eine bewährte Möglichkeit dabei ist das sogennante Einsatznachsorge Gespräch. In der Gruppe kann jeder entweder direkt im Anschluss oder erst mehrere Tage nach dem Einsatz seine Eindrücke und Gedanken besprechen. Norbert Dennerlein erklärte den Einsatzkräften den Verlauf eines solchen Treffens und nahm bereits bei einigen Helfern damit große Anspannung weg.

Danach folgte ein fiktives Gespräch mit der gesamten Mannschaft. Jeder beteiligte sich umfassend.

Mit diesem Wissen und dem guten Gefühl immer kompetente Ansprechpartner im Hintergrund zu haben ließ man den Abend gemütlich ausklingen.

WIr möchten uns an dieser Stelle nochmals bei Tobias Klesel und Norbert Dennerlein für die nicht alltägliche aber gewiss unverzichtbare Ausbildungseinheit bedanken.


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